Aktuelle Sondermeldung: Praxisgebühr abgeschafft!

Es ist soweit, nach vielem hin und her ist es soweit. Die Bundesregierung hat im Koalitionsausschuss eines der größten Streitthemen geklärt, die den Bürgern am Herzen lag. Die zum 1.1.2004 eingeführte Praxisgebühr, wird nach einer Meldung des dpa, zum 1.1.2013 abgeschafft. Die bis zu 40 Euro für Zahnarzt, Hausarzt, Notarzt und Krankenhaus im schlimmsten Falle alles auf einmal in einem Monat sind kein Pappenstiel für die Bürger gewesen, und das teilweise trotz Millionüberschüssen bei vielen Krankenkassen. Wenn ich persönlich überlege das sich meine Krankenkasse seinerzeit schriftlich entschuldigt hat, das sie ihren Beitrag um mehr als 2% auf den gesetzlichen Satz anheben musste, wurden zu Praxisgebühr bisher die Stimmen ruhig gehalten. Die Bundesregierung hat diese Entscheidung im aufkommenden Wahlkampf getroffen. Aufgrund der Überschüsse die derzeit im Gesundheitsfond liegen wird 2013 der Bundeszuschuss um 500 Millionen und 2014 um 2 Milliarden Euro gekürzt. 2 Milliarden Euro, das ist genau die Summe, die die Praxisgebühr seither im Jahr eingespielt hat. Wir dürfen also davon ausgehen das dieses Wahlgeschenk sicherlich spätestens 2015 wieder vergessen sein dürfte, denn dann fehlen im Gesundheitsfond nicht nur die 2 Milliarden Euro von der Praxisgebühr, sondern zusätzlich nochmal 2,5 Milliarden vom Staat. Wir dürfen also auf diese Art und Weise darauf warten in welcher Form unsere Regierung, und natürlich auch die kommende, 4,5 Milliarden Euro weniger in den Kassen des Gesundheitsfonds rechtfertigen und ausbügeln will. Diese Kürzungen können nicht gut sein.

Natürlich befürworte ich die Abschaffung der Praxisgebühr, aber die zusätzliche Kürzung der Bezüge des Gesundheitsfonds sind Problemverschieberei, denn im Gegenzug zur Abschaffung der Praxisgebühr musste die Opposition dem Betreuungsgeld zusagen. Irgendwo muss das Geld ja her kommen. Das Betreuungsgeld nehmen wir also aus der Krankenkassen raus, und holen uns das Geld für Eltern die keine Kindergartenplätze bekommen, damit von den kranken Bürgern weg, die dann in Zukunft eben höhere Medikamentenzuzahlungen leisten müssten, oder eine Rezeptgebühr je eingelöstem Rezept bezahlen müssen, was die Bürger dann dazu treibt die Rezepte im Ausland einzulösen und damit deutsche Apotheken zu vernichten und so weiter und sofort.


Ob es also sinnvoll ist das unser Staat nochmal mehr als die gleiche Summe haben will, die den Bürgern wieder zur Verfügung steht, bleibt fraglich! Ich selbst wäre eher dafür die Menschen wieder sinnvoll zu fördern. Mit dem Wegfall der Praxisgebühr werden wieder mehr Menschen zum Arzt gehen können, denn ich zum Beispiel bin nicht mehr in der Lage, wenn meine Freundin zum Notarzt musste, später zum Hausarzt und zusätzlich zum Zahnarzt (30 Euro) dazu 4 Medikamente a 5 Euro Zuzahlung (20 Euro), selbst auch noch zum Arzt zu gehen (10 Euro) und mir meine 2 Grippemedikamente (10Euro) zu holen. In einem solchen Monat haben wir dann eine zusätzliche Belastung von 70 Euro an die Kassen abgeführt. Sicherlich bei zu hoher Belastung kann man das zuviel gezahlte Geld von den Kassen zurückholen, aber trotzdem ist das Geld erstmal weg! Wenn man das Geld nicht hat kann man es auch nicht ausgeben. So hatten wir schon viele Schwere Situationen.

Ich würde es als Wahlgeschenk eher begrüßen wenn die Bürger wieder Handlungsfähiger gemacht würden. Sparen ist ja gut, aber Beispielsweise die Benzinpreise müssten locker um 20-30 Cent fallen, und die Mehrwertsteuer um 2-3% gesenkt werden. Das würde die Handlungsfähigkeit der Bürger deutlich steigern, die Bereitschaft und Möglichkeit zur Arbeitsaufnahme bei Arbeitslosen steigern, und damit leistungsfähigere und im allgemeinen besser gestimmte Bürger hervorbringen. Das kurbelt ja bekanntlich die Wirtschaft an, und sorgt somit auch wieder für mehr Einnahmen im Staatssäckerl. Es kann doch nicht sein das in Deutschland eine gute Qualität nur noch mit hohem Druck entsteht, und nicht durch gute Arbeit. Mal ganz ehrlich, ich als ausgebildeter Chemiefacharbeiter mit Facharbeiterbrief und gutem Abschluss (88 von 100 Punkten) darf wenn ich heute eine Stelle anfange mit 60% weniger Gehalt, und 60% weniger Urlaub rechnen als noch vor 12 Jahren. Bei seitdem im Schnitt um 10-15% gestiegenen Preisen ist damit die Kaufkraft eines deutschen Facharbeiters heute um 70-75% geringer als noch vor 12 Jahren. Ich denke hier sollte man endlich etwas tun!

In diesem Sinne…

euer Frank The Tank