Der alte wald – Teil 7

Hallo zusammen,

 

da hätten wir einen weiteren Teil unserer Geschichte. Ich bin einmal gespannt was ihr heute wieder dazu zu sagen habt. Wie geht es wohl weiter? Wird Gregor noch überleben? wird er sein Zuhause wiederfinden, und vor allem was wird weiterhin geschehen? Was denkt ihr? Hinterlasst eure Meinung und eure Kommentare bitte wie immer zahlreich!

 

In diesem Sinne…                              Euer Frank The Tank

 

 

Nichts erschien ihm mehr als wirklich wichtig, lediglich diese Frau deren Namen er nicht einmal kannte, aber das machte ja nichts, er kannte ja auch seinen eigenen nicht mehr, aber das war nicht wichtig. Sein Hunger, der noch vor wenigen Minuten drohte ihn zu zerreißen war wie weg geblasen. Nichts zählte mehr außer die Umarmung dieser wundervollen Frau, nach der er so lange gesucht hat. Für ihn war sein Leben komplett, und jetzt konnte ihm nichts mehr passieren. Endlich war er am Ende angekommen, und alles war gut.

 

Jede Minute kam ihm wie eine Stunde vor, jede Stunde wie ein Tag, und er schmuste mit seiner angebeteten lange Zeit. Auf einmal lies sie von ihm ab, und stand auf. Die ging auf den Rand der Lichtung zu, wo sich ein gleißendes Portal aufgetan hatte. Seine angebetete ging auf dieses Portal zu und wies ihm den Weg. Sie wollte das er das Portal durchschritt, und er war sich sicher wo auch immer es hinführen würde, es wäre schön dort. Wie gebannt ging er auf das Portal zu. Kurz vorher bekam er ein mulmiges Gefühl. Die Liebe kam in seinem Herzen hoch, und ermahnte ihn zur Vorsicht. Er haderte mit sich, und führte in seinem inneren einen Kampf, den er zu gewinnen nicht in der Hand hatte. Eine ihm vollkommen unbekannte Frau, Blond und ebenfalls wunderschön kämpfte in seinen Gedanken mit seiner wundervollen geliebten. Er wusste nicht was er mit dieser Frau zu tun haben sollte, oder wer es war, aber fühlte eine tiefe verbundenheit mit ihr. Wo auch immer diese verbundenheit herkam, sie würde ihn nicht daran hindern seiner geliebten dorthin zu folgen wo sie ihn hin haben wollte.

 

Seine angebetete schien langsam aber sicher zu verlieren, zumindest was den Kampf in seinem inneren anging, doch dann sagte seine angebetete „Gregor bewege dich endlich durch das Portal !“, und in diesem Moment konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen. Sein Name riss ihn aus der Trance in der er scheinbar schon seit Stunden gewesen sein musste, und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Alles war auf einmal wieder da, Seine Frau, die anstehende Geburt seines Sohnes, sein langer und beschwerlicher Weg. Als er seinen Blick zur Seite wand und seine neue angebetete anschaute, sah er in eine schreckliche verzerrte Fratze. Sie hatte kein weisses Kleid mehr an, sonder einen zerrissenen schwarzen Fetzen. Ihr Gesicht war schrecklich entstellt, und ihre langen weißen Haare waren zerzaust, und sahen aus als wären sie seit hunderten von Jahren nicht mehr gekämmt worden ! Die Fratze des Dämons war schrecklich und Furcht einflößend . Er versuchte zu rennen, doch der Dämon, dem jetzt Flügel wuchsen, und dessen Gesicht sich immer mehr zu einer grauenhaften Fratze verzog, schubste ihn in Richtung des Portals. Es war nur ein Zufall, das er über eine herausragende Wurzel stolperte, und deshalb nicht gleich hineingefallen war.

 

Er raffte sich auf so schnell er konnte, und rannte. Er hatte nichts mehr anderes im Sinn als zu rennen. Er drehte sich nicht mehr um und rannte wie er in seinem Leben noch nie gerannt war.

Sein Leben sah er schon dahin scheiden, denn durch das Portal hatte er einen Blick auf die Hölle werfen können. Einen Blick den er in seinem Leben wohl nie wieder vergessen könnte. Ein Blick der in etwas ausgelöst hatte wie Wahnsinn, der langsam in ihm hoch kam.

 

Endlich ganz nah konnte er den Rand des Waldes erkennen. Ein Licht am Ende des grausamen Waldes der ihn so viel Zeit gekostet hatte. Vielleicht würde die Geburt seines Sohnes ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen, und das Kind würde ihn vielleicht auch die Schrecken vergessen lassen die er in den letzten Stunden hatte erleben müssen. Seine Frau alleine würde schon reichen ihn wieder ins Leben zurück zu holen. Er setzte den ersten Fuß außerhalb des Waldbodens als er ein surren neben seinem Ohr vernahm. Ein surren das unweigerlich von einem Pfeil kommen musste. Es war immerhin tiefste Nacht, und scheinbar hatten die Wachen ihn für einen Dämon gehalten der aus dem Wald gekommen war um sich seine Seelen zu holen. Gregor, der überglücklich war wieder seinen eigenen Namen zu kennen, lies sich ins feuchte Gras fallen, als wäre er getroffen worden. Leider schlug er mit dem Kopf auf einem Stein auf, und verlor sein Bewusstsein.

Als er endlich wieder seine Augen öffnete, sein Schädel brummte wie nie zuvor, bemerkte er das er in einer art Kerker war. Es war immer noch, oder schon wieder dunkel. Ein Teller mit Brot stand vor ihm, und sein Magen, knurrend wie er war, nahm dieses trockene Brot, wenn es auch nur zwei Scheiben waren gerne an !

 

Es vergingen Stunden bis er endlich wieder ein menschliches Gesicht zu sehen bekommen konnte. Allerdings kannte er weder diesen Kerker, noch kannte er die beiden Männer die ihn abholten. Sie schienen ihn allerdings auch nicht zu kennen, denn sie packten den schwachen Gregor fest an den Armen und schleiften ihn hinaus.

 

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