Die Heinzelmännchen von Brühl
Februar, Brühl bei Köln,
Ein Fahrzeug fährt in die Tiefgarage einer Wohnanlage. Der Fahrer steckt den Schlüssel ins Schloss, entriegelt das Tor, und dieses fährt hoch. So wie immer fährt er in die Tiefgarage, biegt ab, und stellt seinen Wagen auf seinem Parkplatz ab. Das Tor jedoch bleibt noch eine kurze Zeit lang offen. In dieser Zeit huscht eine Zwielichtige Person hinterher, weit außerhalb der Sichtweite eines jeden Fahrers. Mein Vater findet am nächsten Tag sein Fahrrad, welches am Geländer hinter seinem Wagen angeschlossen war ungefähr so vor:
Gut man könnte jetzt meinen das unter der Schutzfolie das Fahrrad steht, aber ohne Schleichwerbung zu machen, der Hersteller dieser Folie ist eigentlich bekannt dafür das er keine Fahrräder, und kein Fahrradzubehör vertreibt. Das Schloss am Geländer ist alles was vom Fahrrad meines Vaters übrig war. Sauber geöffnet, ohne große Kratzer, oder Beschädigungen sauber wieder zugeschlossen, nur halt eben ohne Fahrrad.
Das einsame Schloss weist jetzt entweder darauf hin das mein Vater das Fahrrad irgendwo hat stehen lassen, oder das unser Zwielichtiger Freund von vorhin, vielleicht doch recht lange Finger und klebrige Taschen hatte. Klar das Ding ist geklaut worden, und darum rief mein Vater auch gleich die Polizei und erstattete Anzeige, die Versicherung wurde ebenfalls informiert. Nachdem nun alle Formalitäten geregelt waren, das Fahrrad war ja schließlich Nagelneu, das alte steht bei mir im Keller, ist aber genauso gut wie neu. Natürlich war das Fahrrad in der Tiefgarage ordentlich schmutzig geworden, und schwer eingestaubt.
Jetzt rief allerdings einige Tage später die Polizei an, das Fahrrad war samt Täter, oder Hehler, das werden wir so schnell nicht erfahren, bei einem Verkaufsversuch wieder aufgetaucht, und zwar mit einer ganzen Garage voll, weiterer geklauter Fahrräder. Mein Vater bekam also sein Fahrrad absolut unbeschädigt wieder zurück.
Wenigstens waren die Täter fleißig gewesen. Zum verkaufen hatten die nämlich das Rad aufgepumpt, die Bremsen ordentlich nachgezogen und ausgerichtet, sowie das ganze Rad auf Hochglanz poliert. Gut eine Entschuldigung ist das jetzt nicht, aber diese Form der Heinzelmännchen Dienstleistung ist doch mal was ganz besonderes. Ich fand die Geschichte jedenfalls total lustig, und ganz ehrlich, wenn mein Vater das ganze erzählt ist es wesentlich lustiger, als mein Text, aber trotzdem dachte ich mir mal ich erzähl euch das mal, denn ich habe wirklich herzhaft gelacht. Jetzt hat er wenigstens ein komplett überholtes Fahrrad, das auch noch Top geputzt da steht.
In diesem Sinne…
euer Frank