Der Wohnungsmarkt – Eine persönliche Meinung
Heute möchte ich ein ernstes Thema anschneiden! Das Thema Wohnen. Eigentlich ist das Thema immer ein heiß diskutiertes, aber gerade im Moment fallen mir immer mehr Dinge auf. Natürlich gibt es immer schwarze Schaafe, die gibt es immer und überall. Aktuell jedoch fällt mir immer mehr auf das gerade das Thema Wohnen, ein essentielles Thema für nahezu jeden auf der Welt, immer mehr ausgenutzt wird um Menschen zu nötigen, zu unterwerfen und auszuquetschen. Es wird nicht mehr lange dauern bis bei uns in Deutschland eine krasse 3 Klassen Gesellschaft entsteht, oder haben wir das vielleicht schon?
Aber beginnen wir einmal ganz Vorne. Ich wohne aktuell auf dem Land, in einer Seitenstraße, ehemalige Sozialwohnungen der Stadt Bornheim/NRW. Die günstige Miete hatte uns damals hier hin gezogen. Bereits beim Einzug allerdings wurden wir betrogen. Damals hatte man uns verschwiegen das der “Kindergarten” am Ende der Straße (2 Häuser weiter) eigentlich garkein Kindergarten ist sondern eine Multifunktionshalle für Veranstaltungen jeder Art. Damals darauf angesprochen wurde uns mitgeteilt das 2-3 Veranstaltungen im Monat stattfinden würden, nicht mehr und das müsse man hinnehmen. Mittlerweile gibt es jede Woche 3-4 Veranstaltungen, zur Hochsaison (karneval und co.) auch gerne mal täglich 1-2 Veranstaltungen. Das Problem an der Sache ist, das die existierenden Parkplätze bereits ohne die Veranstaltungen kaum ausreichen um die Anwohner unterzubringen und jetzt kann man sich eine 8-10 fache überbelegung der Parkplätze gerne mal vorstellen wie das Parken in einer Großstadt. Natürlich ebenfalls verbunden mit Lärm, unruhe, schlechter Luft, Agression und andauerndem zugeparke. Egal ob Einfahrt, Vorgarten oder privater Garten…. Manchmal habe ich das Gefühl das dieses Dorf nur aus Assis besteht.
Ein Nachbar zum Beispiel fährt in unsere Straße, täglich, die für Kleinwagen gerade noch zugängig ist, mit seinem Dodge RAM, einem der größten Straßenzugelassenen “Nicht LKW´s” Deutschlands, seine Kinder zum Kindergarten, obwohl dieses Fahrzeug in der Regel keine 2 Gehminuten von unserer Straße geparkt abgestellt wird. Andere parken auch gerne mal Einfahrten zu, oder stellen ihre Autos in unseren Vorgarten, auf die Wiese oder meinen privaten Parkplatz. Darauf angesprochen bekommt man dann zu hören: “Ich bin gleich wieder weg, ich gehe nur kurz mein Kind aus dem Kindergarten abholen!” Spätestens bei dem Wörtchen “gleich” ist mein Puls auf 180 und bei “wieder” steigt die lautstärke der Diskussion auf die eines startenden Flugzeugs. Ist dann das Fahrzeug von meinem Privatparkplatz nicht verschwunden bis der Satz bei “nur kurz” angelangt ist, fange ich in der Regel an bedrohend zu werden.
Da frage ich mich ehrlich was in den Köpfen dieser Dorftrottel vorgeht und ja, ich bezichtige jetzt mal das gesamte Dorf als Dorftrottel. Wer Kreuzungen/Straßeneinfahrten, die von Bundesstraßen abgehen mit 6 Autos von allen Seiten zuparkt und sich dann noch auf Verkehrsinseln stellt und diese zuparkt, der kann nicht ganz sauber ticken. Ich habe schon öfters mal überlegt ob ich mir ein Handy besorgen soll, unregistriert, gebraucht, mit aktiver Prepaidkarte, und irgendwann einfach mal einen Herzinfarkt in dieser Veranstaltungshall melde, oder einen Brand. Es scheint ja nicht einmal die Feuerwehr zu interessieren, selbst die Stadtverwaltung stellt komplett auf Durchzug.
Ich frage mich nicht als Einziger ob Logik, Sinn und Verantwortungsgefühl bei keinem Menschen mehr vorhanden sind!? Verkehrsteilnehmer sind sowieso nicht die besten Menschen, egal ob Fahrrad oder Auto, von Mottorrad garnicht zu sprechen, in Deutschland mutiert das Verhalten der Menschen immer mehr zum asozialen hin.
Jetzt stellt sich aber die Frage was das mit dem Wohnungsmarkt zu tun hat?
Gerechtfertigt die Frage!
Ich wollte damit verdeutlichen warum ich an meiner aktuellen Wohnanschrift nicht glücklich bin. Schimmelnde Wände, eine miese Internetverbindung, fehlende TV Versorgung, ausschließlich das mittlerweile 80 Euro teure DVBT 2 ist verfügbar, alternativ will der Vermieter eine Sat-Anlage installieren die Analog TV Programme über vorhande Verkabelungen in EINEN Raum pro Wohnung einspeisen soll, Kostenpunkt: zusätzlich 10 Euro je Monat, je Wohnpartei. Dazu eine Mieterhöhung von 60 Euro, plus nochmal 20 Euro für neu zu bauende Balkone, Baulärm der unfähigen Arbeiter die das Haus unter uns umbauen, da will ich garnicht darüber nachdenken wie das erst bei uns werden soll.
Aber wo gibt es noch bezahlbaren Wohnraum?
Das ist die Frage! Ich muss halbwegs nah an der Arbeit bleiben. Aktuell habe ich 10 Minuten Fahrstrecke zum Job, die Stauwahrscheinlichkeit liegt hier unter 0,1% und ich bin immer pünktlich und schnell vor Ort! Die schlechte bis miserable Wohnsituation mal dahingestellt, wenn ich eine andere Wohnung in ähnlich günstiger Preisklasse suche muss ich so weit fahren das es sich garnicht mehr lohnen würde. Ich habe ein recht gutes Einkommen aber ich bin nicht bereit annähernd 50% meines Einkommens für eine Wohnung anzulegen aber darauf läuft es hinaus. Wenn ich aktuell eine 3 Zimmer Wohnung mit 64 Quadratmetern mein Eigen nenne und 560 Euro Warmmiete zahle, suche ich nach ähnlich großen Wohnungen und müsste locker 800-1000 Euro dafür einrechnen, oder 40-60 Kilometer weiter weg ziehen. Bei 20 Arbeitstagen und 50 Kilomtern im Schnitt (100 täglich hin/zurück) 22 Arbeitstagen im Monat = 2200 Kilomter, bei einem Spritverbrauch von 8 Liter auf 100 Kilomter 178 Liter Benzin multipliziert mit dem aktuellen Benzinpreis für Super 132,9 Cent bin ich bei etwas mehr als 235 Euro. Rechne ich jetzt 560 plus 235 komme ich auf 795 Euro, allerdings bekomme ich auch in größerer Entfernung keine Wohnung unter 650 Euro in dieser Größe oder größer, komme also auf locker an die 900 Euro, was bei mir zwar noch immer keine 50% meines Einkommens ausmacht, aber beim sonst üblichen “drittel” als Maximum sind wir lange vorbeigezogen.
Will ich eine halbwegs brauchbare Wohnung in halbwegs guter Qualität und halbwegs ruhiger Lage haben, muss ich allerdings 800-1000 Euro als Miete locker einrechnen. In meiner Umgebung bekomme ich für knapp 900 Euro 60qm auf 2 Zimmer mit minderer Wohnqualität und NEIN wir leben nicht einer Großstadt.
Da Frage ich mich wohin das führen soll? Ich arbeite auf Vollschicht, normalerweise konnten Kollegen vor 15 Jahren noch Neuwagen fahren und gleichzeitig ein Haus bauen, sich trotzdem 1-2 mal im Jahr Urlaub leisten. Urlaub!? Das bedeutet für mich das ich Zeit für einen Nebenjob habe, wegfahren könnte ich mir nicht leisten, keine Chance. Zumindest definiere ich Urlaub nicht als: Ich fahre selbst nach Holland in eine Ferienwohnung die mich für eine Woche knappe 1000 Euro kostet um dort dann noch selber zu kochen und zu putzen…. keine Chance…
Aber wenn das so weitergeht sehe ich schwarz für die Zukunft. Ich habe keine Ahnung wie die Ganzen Menschen in Großstädten wie Köln, Bonn, Frankfurt, Die Stadt deren Namen wir nicht nennen, München oder anderen Städten sich ihr leben finanzieren und dabei nicht kaputt gehen weil sie 3 oder 4 Jobs gleichzeitig machen!? Bereits jetzt muss ich als deutscher Facharbeiter damit leben das ich zu spät über Hausbau/kauf nachgedacht habe, mittlerweile bekomme ich keinen Kredit mehr der hoch genug wäre um Eigentum anzuschaffen, also bleibt mir nur Miete, aber wo soll ich noch wohnen wenn mich alleine Meine Wohnung 50% meines Einkommens kostet und dann noch Fixkosten Strom, Gas, Telefon/Internet, Versicherungen, Rücklagen und so weiter abgehen… am Ende eines Monats ist in der Regel kein Geld mehr über das für Urlaub reichen könnte. Doch bei der aktuellen Preisentwicklung auf dem deutschen Wohnungsmarkt sehe ich bald schwarz, wenn heute schon eine Wohnung die vor 20 Jahren noch 540 Mark gekostet hat heute 750 Euro kostet, dann reden wir von 200% Preisplus in 20 Jahren, ohne das die Wohnunsituation sich verbessert hätte… Das bedeutet das ich in spätesten 20 Jahren keine Wohnung mehr haben werde weil ich sie nicht mehr bezahlen kann….
Was denkt ihr über den aktuellen Wohnungsmarkt?