Der alte Wald – Teil 5

Hallo zusammen,

 

wir haben die Hälfte unserer Geschichte nun erreicht. Klar es ist ja auch nur eine Kurzgeschichte, und immer noch ist die wahre Richtung nicht offensichtlich. Hoffentlich findet ihr das ganze genauso spannend wie ich, denn ich kann mich noch gut daran erinnern wie viel Spaß mir das schreiben gemacht hat. Ich hoffe natürlich wieder, und wie immer auf eure Facebook likes, Google+1 Angaben, Kommentare und so weiter, zeigt mir was ihr denkt, und hinterlasst eure Meinung.

Wie geht es wohl weiter?

 

 

Genüsslich kaute er auf einem kleinen Abgeschnittenen Stück Wurst herrum, als ein tiefes brummendes Geräusch hinter ihm ihn aufschrecken lies. Ein Bär ! Hinter ihm schien ein Bär zu sein ! So tief im Dickicht eigentlich ungewöhnlich, aber Gregor wollte eigentlich nicht mehr warten um den Bären zu fragen was er so tief im Wald machte, wo er doch eigentlich gar nichts mehr fangen konnte daas ihm als Nahrung hätte dienen können. Gregor wollte aber absolut nicht das erste sein was dieser Bär heute zu sich nehmen sollte, also rannte er los so schnell er konnte. Seine Beine trugen ihn immer schneller, und immer tiefer in den Wald hinein. Er rannte fast eine Stunde, so glaubte er zumindest bis ihn die Schmerzen von den Schnitten, der Dornen, an seinen Beinen dazu zwangen langsamer zu werden und letztendlich auf die Knie zu gehen. Ängstlich drehte er sich um, und zu seinem Glück sah es nicht so aus als hätte der Bär die Verfolgung aufgenommen. Es knackte nicht, und atmete nicht hinter ihm. Der Wald war absolut still. Kein Vögelchen zwitscherte mehr, und kein Lüftchen raunte noch  durch die Wipfel, die sich ein wenig lichteten, an dieser Stelle.

 

Erst jetzt merkte er wie schlimm seine Beine Aussahen. Die Kleidung hing ihm in Fetzen vom Leib, und überall war er am Bluten. Der Schmerz überwältigte ihn, gleichermaßen wie das Gefühl in Sicherheit zu sein. Diese Sicherheit mochte vielleicht trügerisch gewesen sein, aber immerhin war sie da. Seine Augenlieder wurden schwer, und der Waldboden unter seinen Füßen war wieder sehr weich und einladend geworden.

Er war erschöpft und konnte nicht mehr. Das straffe Marschtempo und der Sprint durch die Dornen hatten ihm viel zu viel Kraft geraubt als das er noch weiter gehen konnte. Er merkte gar nicht mehr wie sich seine Augenlieder schlossen und er in einem tiefen und seligen Schlaf fiel.

 

Es war finster wie die Nacht selbst, und kein Wald war mehr um ihn, sondern nur tiefe schwarze leere. In der Ferne konnte er eine weiße Lichtgestalt erkennen. Sie war sehr sehr weit weg, und schien nach ihm zu rufen. Nicht mit Worten, aber er spürte das diese Gestalt ihn herbeiwünschte. Es lag eine tiefe Trauer in der Luft, und er raffte sich auf, um die Gestalt zu finden. Je schneller er jedoch in ihre Richtung ging, umso schneller schien sich die Gestalt auch von ihm zu entfernen. Er spürte einen großen drang schneller und schneller zu laufen um die Gestalt zu erreichen, doch irgendwann verlor sich das Licht dieser Gestalt in der Ferne. Was konnte hier bloß vorgehen, was konnte das für eine Gestalt sein. Er versuchte angestrengt nachzudenken, doch er konnte sich keinen Reim auf das machen was ihm hier gerade widerfuhr.

 

Schweißgebadet wachte er auf, und wusste im ersten Moment nicht so recht wo er war, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, er war in einem Wald. Er wollte irgendwo hin, doch es wollte ihm nicht einfallen warum er hier war. Er konnte sich nur noch an die Lichtgestalt erinnern die ihm wohl gerade erst im Traum erschienen war.

 

Wie lange mochte er nun schon hier sein !?

Er konnte sich einfach nicht mehr daran erinnern.

Gregor stand auf, und ging los. Ziellos irrte er einige Stunden durch den Wald, bis er in der Ferne etwas glitzern sehen konnte.

Ein glitzern das ihn wie magisch anzog, und als er es erreichte fand er einen kleinen Bach vor. Der Bach führte glasklares Wasser, das zum Trinken geradezu einlud. Er ließ sich gleich am Ufer des kleinen Baches auf die Knie fallen und nahm einen tiefen Schluck, des köstlichen, klaren, kalten Wassers.

 

Wie neue Energie durchfuhr ihn das Wasser als es ihm die Kehle herab rann, und in seinem Magen ein neuerliches Hungergefühl auslöste.

Als er jedoch seinen Kopf hob um ein wenig Luft zu holen spiegelte sich sein Gesicht in der Wasseroberfläche, und er schreckte zurück. Mit Rissen und Blut war sein Gesicht bedeckt. Er sah schrecklich aus, und auch der Versuch sich die Wunden mit dem Wasser aus dem Gesicht zu waschen brachte ihm nicht wirklich etwas, außer das es kleine rote Fäden im Bach zog. Er musste wohl durch viele starke Dornen gerannt sein, aber wann !? Er wusste nicht zu helfe, aber er konnte sich nicht erinnern wann und wie ihm dieses Unglück passiert sein sollte.

 

Nachdem sich der erste Schreck gelegt hatte, und er feststellte das er keinerlei Erinnerung an das zurückliegende hatte beschloss er dem kleinen Bach zu folgen auf dessen Oberfläche sich das Licht des hochstehenden , abnehmenden, schon sehr kleinen, Mondes spiegelte. Wie kleine Irrlichter oder Lichterspiralen tanzte das Mondlicht auf der Oberfläche, und brach sich an jedem Stein der im Bach lag. Er fühlte sich nun wieder besser. Die Anstrengungen der letzten Tage waren wie von seinen Schultern genommen, und er konnte in aller Ruhe dem Bachlauf folgen. Wieder fragte er sich was er für Strapazen hinter sich hatte und warum eigentlich, aber es wollte ihm nicht einfallen, und er schaffte es auch nicht einen grund dafür zu finden warum er eigentlich hier war. Er hatte es schlichtweg vergessen. Die Schönheit des Baches, und der vielen kleinen, exotisch anmutenden Blumen, am Ufer beeindruckten ihn so sehr das er nicht der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen. Das einzige woran er sich erinnern konnte war diese Lichtgestalt die er unbedingt zu erreichen suchte, und wie sie immer weiter weg ging je schneller er ihr näher kam. Nichts und niemand konnte nun für ihn so wichtig sein wie die Schönheit des Waldes und diese Lichtgestalt.

 

<<Eine Seite zurück    Eine Seite vor>>