Rezepttest – Uhles, Kesselsknall, Döppekuchen, Kartoffelauflauf

Sucht man nach Uhles, Döppekuchen, oder Kesselsknall im Internet so findet man einen Haufen Rezepte. viele davon sind falsch, und die meisten beanspruchen das Rheinische Traditionsgericht, regional für sich. So sind mir bereits Varianten untergekommen die sich z.B. Thüringer Kartoffelauflauf nannten, oder Westpfälischer Kesselkuchen, und vieles andere. Der Zeitaufwand wird meistens mit 20-30 Minuten angegeben, was nun einmal klassisch gelogen ist, und nur dafür sorgen soll, das mehr Leute das Rezept lesen, und bewerten. Ich halte mich da aber raus, und biete euch lieber ein korrektes Rezept, mit korrekten Angaben für einen Klassiker der Rheinischen Küche. Bei Uhles, Kesselsknall oder Döppekuchen, auch Döppekochen genannt, handelt es sich um ein sehr deftiges, sehr sättigendes, leicht zuzubereitendes Gericht aus Kartoffeln, als Hauptbestandteil. Serviert wird er entweder mit Apfelmus, oder Rübenkraut, und ist ein absolutes Highlight, für den sich die lange Vor- und Zubereitung durchaus lohnt. Man muss nicht viel können, und braucht auch nicht gerade begabt zu sein, um einen vernünftigen Uhles herstellen zu können. Die Schwierigkeit tendiert gegen Null, und selbst blutige Anfänger können mit meinem Rezept einen Uhles herstellen. Nur nehmt euch ein bisschen Zeit…

Was ihr braucht für Uhles, Döppekuchen, Kesselsknall :
Rezept für 4-6 Personen (Bitte nicht weniger machen, schmeckt dann nicht mehr)
Uhles, Kesselsknall, Döppekuchen sind Gerichte die nach dem Prinzip leben, je mehr man macht, umso besser schmeckts später. Macht man weniger um auch die Garzeit zu verkürzen verändert sich der Geschmack, durch den geänderten Garprozess…

Arbeitsmaterial Zutaten
Eine Kartoffelreibe, oder eine Küchenmaschine etwa 6-8 Kilo Kartoffeln
großer Bräter 3-4 große Zwiebeln
Sieb Speiseöl z.B. Rapsöl, Pflanzenöl, KEIN Olivenöl
scharfes Messer 500g Speck, gewürfelt
Schneidebrett (kein Muss) 5 Eier
große Schüssel Pfeffer, Salz
8 Mettwürstchen, geräuchert, NICHT frisch!
 

Die Zubereitung dauert, je nachdem wie schnell man Kartoffeln schälen kann, und wie man später die Kartoffeln reibt (Maschine, oder Reibe) zwischen 60 Minuten und 2 Stunden. Die Garzeit beträgt auch locker 2 Stunden, gder zeitliche Gesamtaufwand liegt also bei etwa 3-4 Stunden. Das muss man schon einrechnen, sonst gibts nix mit Uhles. Der Bräter ist das Weapon of Choice, und das wichtigste. Einen solchen Bräter sollte man schon haben, der gehört dazu, und sorgt für die richtige Höhe, so das der Uhles nicht austrocknet. Eine klassische Auflaufform würde für ein sehr trockenes Essen sorgen ! Kommen wir aber zum eingemachtn, oder besser eingetopften ;-)

Die Zubereitung

1. Kartoffeln schälen, und in einem Topf mit Wasser bedecken, bis man mit allen fertig ist….
2. Zwiebeln Schälen, und zu den Kartoffeln geben…
3. Speck Würfeln, Mettwurst auf Scheiben schneiden
4. Die Kartoffeln reiben…

Dabei kommen wir erstmals zu einem etwas umfangreicheren Punkt. Die Kartoffeln sollten auf jeden Fall in mindestens 2 verschiedenen Größen gerieben werden. Ein Kollege von mir würde jetzt das Wort Fraktionen bevorzugen, aber den machen wir später noch glücklich ;-) Natürlich werden  die Zwiebeln ebenfalls gerieben, und kommen dabei…

Grobes und feines geriebenes sollte sich die Waage halten. Nimmt man zuviel fein geriebene Kartoffeln so wird der Uhles zu hart, und trocknet wesentlich schneller aus, bzw. wird später matschig, je nachdem wie man die Flüssigkeit dosiert. Nimmt man zu wenig feines Material ist er zu locker, und zerfällt, was nicht schön aussieht, und auch geschmacklich nicht besonders gut rüberkommt. Hier sollte man auf jeden Fall auf ein 50/50 Verhältnis achten, auch wenn das feine reiben unheimlich nervt, es sei denn man hat eine vernünftige Küchenmaschine, dann muss man nur eventuelle Bröckchen rausholen, die werden nicht richtig Gar.

5. Die Kartoffeln gut Durchmischen, und den Speck, die Mettwurst, die Eier dazugeben

So in ungefähr wird das ganze an diesem Punkt aussehen. OK im Bild fehlt glaube ich noch der Speck, aber der muss ebenfalls bereits hier dabei gegeben werden. Das ganze wird nun noch mit Salz und Pfeffer, je nach Geschmack gewürzt. Probieren er Masse würde zu Übelkeit führen, deshalb nach Gefühl würzen, Salz kann ruhig ein bisschen mehr rein, Pfeffer auch ruhig ordentlich drauf. Nicht mit den Gewürzen Geizen, Eier, Stärke, Kartoffeln und Mettwurst nehmen den Geschmack gut auf….

6. Abschütten und in den Bräter geben

Der Boden des Bräters muss jetzt mit Öl bedeckt werden. Das ist wichtig, weil die ganze Masse sonst sowas von tierisch anbrennt, das ihr richtige Schwierigkeiten haben werdet das später da raus zu kratzen. Die Masse wird dann aus der Schüssel genommen, und gut “ausgewrungen”. ja zwischen den Händen gut ausdrücken, so das die flüssigkeit zurück bleibt. leicht aufgelockert wird nun auf diese Weise der Bräter befüllt. Habt ihr alles raus, was ihr mit den Fingern greifen konntet, solltet ihr die restliche Masse mit dem Sieb abseihen, so das ihr auch die letzten Rest des Specks, und der Mettwürstchen nicht wegschmeißt, sondern in den Bräter bekommt. Nehmt nun die Flüssigkeit, überiggebliebene Kartoffelstärke, und gebt soviel dazu, das eine kleine Schicht, oben auf dem Bräter schwimmt. Sieht ungefähr so aus, wie im Bild oben. Auf das ganze gebt ihr nochmal eine kleine Schicht Öl, dann Deckel drauf, und in den auf 200°C vorgeheizten Backofen geben.

7. Die Garzeit

Während der Bräter im Ofen ist, sollte man ihn in Frieden lassen, lediglich nach den ersten 30 Minuten Garzeit den Deckel abnehmen, ansonsten wird der Uhles nicht Braun. Ein kesselsknall ohne braune Kruste ist wie Autofahren, ohne Benzin, das geht einfach nicht….

Nach etwa 2 Stunden sollte das ganze schön knackig braun sein, und er ist fertig. nehmt euch zwei Handtücher, und holt den Bräter raus. Vorsicht heiß! Danach könnt ihr das ganze bereits aus dem Bräter rausholen und servieren. Ich empfehle dazu mindestens einen Pfannenwender zu nehmen, damit man sich nicht die Finger verbrennt. Zur Not tuts auch ein Löffel, zerkratzt allerdings den Bräter, was nicht so toll ist.

Servieren sollte man das ganze mit Apfelmus, das ist mein Geschmack, oder aber mit Rübenkraut (mag ich nicht, ist aber auch sehr beliebt!)

Damit ist bereits eines der einfachsten rheinischen Gerichte fertig, und man kann sich an diesem Lecker Essen erfreuen. Bei 2 Personen reicht die Portion etwa 2-3 Tage, warm gemacht werden kann das ganze in der Mikrowelle, ohne Probleme.

In diesem Sinne, guten Hunger …

euer Frankt the Tank

Kommentare, Meinungen, und alles andere gerne erwünscht….

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