Der alte Wald – Teil 2
heute gibt es natürlich wieder einen weiteren Teil meiner Kurzgeschichte für euch. Vergesst bitte nicht das ich auf eure Kommentare, eure Facbook Likes und Google+1 angaben angewiesen bin, um zu sehen was ihr davon haltet. Natürlich würde es mich freuen eure Meinung dazu zu hören, und vor allem ob ihr mehr lesen wollt, denn nur so weiß ich ob das ganze hier eine gute Idee ist.
Nun aber viel Spaß mit dem zweiten Teil meiner Kurzgeschichte, für euch:
Er nahm den kurzen Weg gleich um die Burg herrum damit es schneller ging, und schon nach wenigen Schritten könnte er die glänzenden Rüstungen der Ritter erblicken die an der Schatzkammer ihre Wache hielten. Er würdigte sie keinen besonderen Blickes, doch er spürte die verachtenden Blicke der Wachen die Feuer auf seiner verschwitzten Haut brannten. Menschen seines Standes waren nie gerne gesehen bei den “Schlossbewohnern”, wie sie abwertend genannt wurden. Vor allem bei denjenigen die sich durch ihre großen Taten den Rang eines Ritters erarbeitet hatten, waren die Bauern verpönt und wurden meist verspottet, doch all dies Interessierte Gregor an diesem Abend nicht mehr, er wollte nur noch schnell nach Hause.
Er ging durch die schwere Eichentür direkt ins allerheiligste, doch hatte er die Schatzkammer nie zu Gesicht bekommen, und würde das auch heute nicht, denn er betrat nur den Vorraum, die eigentliche Schatzkammer war erneut durch ein schweres Stahltor gesichert. Ein hässlicher kleiner Mann saß auf einem kargen Stuhl, hinter einem kleinen Tisch, auf dem ein großes Buch lag. Er wusste ganz genau das in diesem Buch wie jedes Jahr eine neue Seite beschrieben wurde, um all die Festzuhalten die in den letzten Wochen auf den Feldern geholfen hatten, und jetzt bezahlt werden mussten. Viele waren es dieses Jahr nicht, denn auch Gregor stand ganz oben auf der Liste. Schon immer war er dem kleinen Wicht hinter dem Tisch ein Dorn im Auge gewesen, war er es doch der immer am meisten verdiente, weil er der erste war, der ankam, und der letzte war der ging, nur dieses mal nicht, aber dafür war er ja auch zwei Tage früher gekommen, und hatte dem Stallknecht bei der Arbeit helfen dürfen, so hatte er sich das Privileg erarbeiten können im Stall zu nächtigen.
Lediglich einmal täglich den Stall ausmisten und schon hatte der Stallknecht sich überreden lassen. Der kleine Wicht grinste hässlich denn dieses eine mal war Gregor einer der ersten die das Schloss verlassen wollten, vielleicht würde dieses Jahr ja einer mehr verdienen als er. Seine Miene verdunkelte sich aber schnell wieder als er die Zeiten und Arbeiten zusammengerechnet hatte und sich grummelnd in Richtung Schatzkammer aufmachte. Wieder einmal dauerte es eine halbe Ewigkeit, so kam es Gregor zumindest vor, auch wenn es nur zwei oder drei Wimpernschläge lang gedauert haben mag, bis der Wicht wieder erschien und einen kleinen Ledersack in der Hand hielt, in dem sich die Dukaten und Silbermünzen befanden die er dieses Jahr wieder einmal verdient hatte.
Widerwillig drückte er Gregor das Geld in die Hand, und wies ihn an zu unterschreiben in dem großen Buch. Es sah immer wieder lustig aus wenn dieses kleine Männchen das riesige schwere Buch zu drehen versuchte, und nur unter größter Anstrengung das Buch danach wieder zurückdrehte. Irgendwie war der arme Mann ja auch bemitleidenswert, denn er durfte weder ausgehen, noch durfte er das Schloss verlassen. Sein ganzes Leben lang hatte er in der Schatzkammer verbracht im Dunkeln, nur mit dem Licht einer kleinen Kerze, und ab und an vielleicht einer Fackel, so sagte man zumindest.
Jedenfalls nahm Gregor seinen Verdienst, zählte ihn noch einmal nach, und warf, nur so zum Spaß, dem kleinen Wicht, einen misstrauischen Blick zu, so als würde er dem Mann nicht vertrauen der den ganzen Tag nichts anderes tat, als Geld zu zählen, und Buch darüber zu führen was, wann und mit welchem Geld passiert war. Es war wie ein kleines Spiel zwischen den beiden, denn jedes mal regte sich der Wicht erneut auf, und wurde Rot wie eine Tomate. Wenn Gregor sich dann umdrehte, und wie immer sagte “… alles korrekt …” grinste der kleine hämisch. Natürlich war sein Gehalt korrekt, so weit konnte Gregor garnicht zählen, als das er es hätte kontrollieren können. Zahlen waren nie eine Stärke von ihm gewesen, und Schreiben oder Lesen war ihm und seines gleichen sowieso nicht vergönnt. Sicher er konnte ein paar Worte, aber nur diese die er von vorbeiziehenden Händlern gelernt hatte, denn eine Schule oder sowas in der art gab es in seinem Dorf natürlich nicht.