Mit dem Auto durch Italien
Heutzutage verreisen immer mehr Menschen mit dem Flugzeug, auch wenn die Strecke mit dem Auto locker zu bewältigen wäre. Natürlich ist es bequem, eben schnell nach dem Mittagessen in den Flieger zu steigen und in nicht einmal eineinhalb Stunden von München nach Rom zu reisen. Schnell, bequem und dank vieler Billigairlines auch noch kostengünstig. Doch ist der Weg nicht das Ziel? Der Trend geht immer mehr zur Unabhängigkeit im Urlaub, viele wollen nicht die komplette Zeit im Hotel und der näheren Umgebung festsitzen, sie wollen das Land erleben und kennenlernen. Warum also nicht eine Autotour durch Italien, den Kontrast zwischen den Alpenregionen und den Meeresdomizilien hautnah mit erleben und so lange verweilen, wie man möchte, oder bis der Urlaub zu Ende ist.
Zunächst geht unsere Reise über Österreich Richtung Südtirol. Die Brennerautobahn führt uns nach Bozen, unser erstes Reiseziel. Unterkünfte in Südtirol gibt es sehr viele, man sollte aber immer besser vorab ein Zimmer reservieren, denn auch in den Sommermonaten ist diese Region vor allem bei Wanderfreunden sehr beliebt. Weiter geht es nach Verona mit seinem wunderschönen Amphitheater und einem herrlichen Ausblick vom Castel San Pietro. Gut zweieinhalb Autostunden entfernt lassen wir uns in Rimini nieder. Dieser Ort ist zwar vor allem bei den Strandurlaubern beliebt, wer mit dem Auto anreist hat aber die Möglichkeit, die malerischen kleinen Örtchen der Gegend zu erkundschaften. Die Orte Verucchio und Montefiori sind absolut einen Besuch wert, wenn man etwas Ruhe und das typisch italienische Leben weit weg von den Touristenzentren sucht. Einen Besuch in San Marino sollte man aber trotzdem einplanen. Und wer doch noch seinen neuen Badeanzug im Adriatischen Meer ausprobieren möchte, der sollte südlich von Rimini in die Ortschaft Gabicce Mare reisen, hier findet man fast immer relativ leere Badebuchten vor und kann Strand und Meer in vollen Zügen genießen, bevor man sich wieder für mehrere Stunden ins Auto setzt.
Was wäre eine Italienreise ohne die Toskana? Wem kurvige Straßen nichts ausmachen und etwas von der Landschaft sehen möchte, kann statt der Autobahn die Landstraße von Rimini nach Siena nutzen. Man spart auf der E45/SS3 70 km im Vergleich zur Autobahn ein und kann viele Dinge wie wunderschöne Seen und einen Nationalpark entdecken. Nur Anwohner dürfen allerdings in das Zentrum Sienas, deshalb ist zu empfehlen, sich ein Hotel im Zentrum zu suchen, das Auto wird auf einem externen Parkplatz abgestellt. Wem der Palio von Siena ein Begriff ist und dieses traditionelle Pferderennen verfolgen möchte, der sollte seinen Urlaub im Juli oder August planen.
Natürlich gibt es noch weitere wunderschöne toskanische Städte wie Arezzo, Florenz und Volterra, um nur einige zu nennen. Die ganz mutigen dringen aber bis nach Rom vor, die „Ewige Stadt“. Unterkünfte gibt es wie Sand am Meer, am besten immer schön zentral, denn Rom muss man zu Fuß erkunden. Ob nun die Spanische Treppe, das Pantheon oder der Petersdom – alle wichtigen Monumente liegen meist in einer verkehrsberuhigten Zone, der sogenannten ZTL und dürfen ohne Erlaubnis nicht befahren werden.
Und was muss man noch Wichtiges wissen? Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beträgt 130km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h, Außerorts 90 km/h und Innerorts 50 km/h. Auch wenn die meisten Italiener keinen Blinker setzen und rote Ampeln vor allem im Süden meist gänzlich ignoriert werden, sollte man trotzdem auf der Hut sein. Auch sollte man immer mit Licht fahren, auch tagsüber, da auf den Autobahnen und Außerorts das Fahren ohne Licht strafbar ist. Die Promillegrenze liegt bei 0,5, besser wäre es aber trotzdem, gleich ein Taxi bis zurück ins Hotel zu nehmen, nur um auf Nummer sicher zu gehen.