Erste Erfahrungen Nierenstein & Dj Stent
Hallo zusammen,
wer einmal damit zu tun hatte wird genau wissen wovon ich rede, und auch genau wissen was passiert, aber diejenigen, die so wie ich bei Google suchen, um richtige Erfahrungen zu bekommen werden oft Horrorstories gelesen haben. Das Problem ist einfach das die meisten, die hier im Internet schreiben nur schreiben wenn sie wirklich negative Erfahrungen gemacht haben. Da viele auch wissen das Männer eher weinerliche Typen sind, hört sich das meistens schlimmer an als es wirklich ist. Aus diesem Grund möchte ich euch mal meine Erfahrungen aus erster Hand anbieten.
Als erstes mal ein wenig über mich, und woher der Stein vermutlich gekommen ist…
Mein Name ist Frank, ich bin der Autor dieses Blogs, ich trinke mäßig Alkohol, also nicht täglich, und nicht ständig, nur ab und an mal die ein oder andere flasche Bier, bei Betriebsfeiern, Grillabenden und so weiter auch gerne schon mal ein bisschen mehr. Zu meinen Lieblingslebensmitteln zählen unter anderem Fleisch, Wurst und Salz, besonders auf Eiern, Eier ohne Salz sind nichts, auch ein Mettbrötchen muss ordentlich Salz haben, damits auch schmeckt. Ihr seht, ich habe ein bischen, vielleicht auch ein bisschen mehr Übergewicht. auf 1,82 habe ich derzeit noch… Moment ich gehe nachwiegen… 144 Kg mit Klamotten. Insgesamt habe ich im letzten Jahr mit knapp über 160 Kg angefangen abzunehmen, und bin dann locker 30 Kilo losgeworden. Über Weihnachten und so weiter habe ich das ganze ein bisschen schleifen lassen, und ihr seht ich habe wieder ein bisschen zugenommen. Ich bin kein großer Sportler, und rauche etwa 15-20 Zigaretten täglich, je nachdem was ich mache auch mal mehr oder weniger. In den letzten Tagen komme ich zum Beispiel seit Freitag abend mit der gleichen Schachtel hin. Ich bin also ein nicht mehr oder weniger auffälliger Adipöser Patient, mit lust am Essen. Körperlich bin ich eigentlich überraschend Fit für meine Figur, so ist ein Spagat zum Beispiel fast drin, es fehlen vielleicht maximal 5-10 cm. Ich komme auch so schnell nicht aus der Puste beim arbeiten, oder Treppenlaufen, aber das steht hier auch nicht zur Diskussion oder !? Jedenfalls weiß ich das ich zuviel habe, und weiter abnehmen muss, aber das ist ja immer einfacher gesagt als getan, wenn man gerne und gerne herzhaft isst…
Achso Süßkram ist ab und an mal dabei, meist in Maßen, und nur wenn ich richtig Lust drauf hab, vielleicht 2 mal im Monat…
So ihr kennt jetzt die Äußeren Umstände.
So fing alles an:
Es war eine Nacht von Samstag auf Sonntag, ich wurde plötzlich nachts wach und hatte schmerzen in der linken Niere, es hätten aber auch Rückenschmerzen sein können, Bandscheiben oder sowas, die zwicken schon mal ein bisschen, wenn ich falsch gelegen habe, aber ich maß dem nicht allzuviel Bedeutung bei, drehte mich um und schlief wieder ein. Als ich wach wurde waren die Schmerzen unverändert da. Das war schon ungewöhnlich, aber immer noch nicht Besorgniserregend. Es war ein Druckgefühl, mit leichtem Schmerz, nichts wirklich schlimmes, also lieber nur ein bisschen Ruhe und es wird schon gut werden.
Also ein wenig Ruhe, und es wird schon werden. Das ganze hielt ungefähr bis 15, oder 16 Uhr an, dann wurden die Schmerzen so schlimm, das ich meiner Lebensgefährtin sagen musste “Ruf bitte den Notarzt”, der dann recht schnell die Einweisung ins Krankenhaus anordnete…
Das Maria Hilf Krankenhaus in Wesseling war damit die erste Anlaufstelle dieser Odysee, in der ich unter Schmerzen eingeliefert wurde. Ein Ultraschall zeigte schnell eine gestaute Niere, und damit der dringende Verdacht auf einen Nierenstein, denn wie soll sich sonst eine Niere stauen, außer vielleicht durch eine spontane Harnwegsverengung, die aber wohl eher unwahrscheinlich ist. Nach der gabe von Novalgin (Metamizin), einem starken und nicht ganz gesunden Schmerzmittel sind die Schmerzen aber innerhalb weniger Minuten verschwunden, oder sagen wir mal sehr erträglich geworden. Man hat mich dann unter ständiger Kontrolle einige Tage liegen lassen, und nachdem ich Dienstags schmerzfrei war, Mittwochs entlassen, mit dem direkten Befehl den Urologen aufzusuchen, was ich natürlich am nächsten Tag auch gleich machte. Dieser gab mir dann ein Rezept für Novalgin, was aber erst einmal nicht nötig war, da ich ja mittlerweile Schmerzfrei war.
Nach einem CT wurde dann schnell klar das ich nach Bonn in eine Spezialklinik für Nieren und Urologie musste, da mein Stein viel zu groß war, um auf natürlichem Wege abzugehen. Mit mehr als 1,0 x 0,8 cm war das schon ein Felsbrocken. Ok das ist jetzt nicht mein Nierenstein im Bild, der ist noch nicht raus, wird erst morgen gesprengt. Das Beispiel könnte aber schon recht gut hinkommen. Ich bin also recht schnell (Donnerstags der Folgewoche), nach vielen Arztgängen im Krankenhaus in Bonn gelandet, wo morgen mein Stein zertrümmert wird. Dort versuchte man den Stein mittels einer Schiene, einem sogenannten DJ-Stent zu orten, und vor Ort zu entfernen. Das ganze wurde unter Vollnarkose mit einer Blasenspiegelung vorgenommen. Hierbei gab es drei Möglichkeiten:
1. Stein sitzt vor der Blase und kann herausgezogen werden
2. Stein sitzt recht weit oben, und wird nach oben geschubst, in die Niere
3. Stein sitzt fest, und lässt sich nicht bewegen.
Methode 1 wäre mir am liebsten gewesen, war aber durch den Sitz im oberen Drittel des Harnleiters nicht möglich. Methode 3 ist zum Glück nicht eingetreten, in dem Fall hätte der DJ-Stent erstmal am Stein vorbeigeschoben werden müssen, und man hätte die Harnröhre geweitet, um den Stein später bewegen zu können, das wäre sicherlich grausam geworden, aber es ist bei mir zu Methode 2 gekommen. Stein hochgeschoben, DJ-Stent eingesetzt, und der Stein wird jetzt morgen zertrümmert.
Der DJ Stent ist eine Leitung die von der Niere in die Blase gelegt wird, die dafür sorgt das der Stein nicht zurück in den Harnleiter gelangen kann, und nichts mehr gestaut werden kann. Der freie Abfluss des Urin ist damit gewährleistet, und so kann sich die Niere erholen. Was dabei recht schmerzhaft ist, ist der Blasenkatheter, der auch die Blase zumindest einen Tag nach dem Eingriff entlasten soll. Also ich selbst habe vor allem das bewegen und das ziehen des Katheters als besonders unangenehm empfunden. mit dem Katheter war es mir nicht möglich micht frei zu bewegen, ohne starke Schmerzen zu empfinden, während der ersten nacht war es vor allem besonders schlimm, als ich einmal einen gewaltigen harndrang empfand, und nichts abgelaufen ist. Mein Körper versuchte den Katheter als Urin aus dem Körper zu drücken dachte ich persönlich schon ich würde draufgehen, ehrlich das war sehr grausam. Am Tag meiner entlassung, also eine Nacht nach dem Eingriff wurde festgestellt das der Stent richtig sitzt, und ich konnte natürlich ohne Katheter gehen.
Nach dem Stent… ist vor der Sprengung
So ich war jetzt immerhin eineinhalb Tage zuhause, und kann daraus auf jeden fall berichten, das es vor allem unterschiedlich war. Der Samstag, der halbe Tag, war erst einmal recht grausam, vor allem beim Wasserlassen. Da ich kurz noch einkaufen gefahren bin kann ich sagen das Autofahren mit DJ Stent schmerzhaft ist, bei jedem kleinen Hubbel war es ein stechender Schmerz in der Blase. Was wirklich recht übel war, die Tatsache das ich weiter innerlich blutete, und vor allem das urinieren von Blut sehr schmerzhaft ist. Hier kommt dann die Tatsache sehr gut, die man im Krankenhaus immer hört… viel trinken. Klar muss man dann den Schmerz öfters ertragen, aber er wird spätestens beim zweiten urinieren deutlich erträglicher. Es brennt vor allem am Ende der Harnröhre, also am Ausgang, und die Tatsache wenn sich der Schließmuskel der Blase wieder verschließt schmerzt es stechend. Je dünner aber der Urin, umso leichter wird das ganze erträglich. Wer meint er solle weniger trinken, damit er den Schmerz nicht so oft ertragen muss der wird sicherlich große Schmerzen haben. Viel Ruhe, viel trinken, das ist essentiell, denn so reduziert man Schmerzen.